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Apples Smart Home: iOS 11-Verbesserungen für das clevere Zuhause
Mit dem HomeKit hat Apple eine App im Programm, mit der Du Dein Zuhause intelligent vernetzen kannst. So kannst Du zum Beispiel die Beleuchtung in Deinem Schlafzimmer steuern, überprüfen, ob alle Fenster und Türen geschlossen sind und die Heizung von unterwegs regulieren. Alles was Du brauchst, sind HomeKit-kompatible Geräte und ein (halbwegs) aktuelles iPhone, möglichst mit iOS 11.
Technisch gesehen handelt es sich bei der Apple HomeKit-App um eine Steuerungs-Software für Smart Home-Geräte diverser Hersteller. Dadurch, dass Apple keine Zertifizierung mehr für die Geräte verlangt, ist die Auswahl an verfügbaren Geräte inzwischen um einiges größer geworden. Und mit iOS 11 soll auch die Ansteuerung quasi in Echtzeit funktionieren.
Das ist neu beim HomeKit unter iOS 11
Eine der wesentlichen Änderungen, die Apple auf der Worldwide Developers Conference (WWDC) 2017 vorgestellt hat ist, dass die HomeKit-kompatiblen Geräte keinen komplizierten Zertifizierungsprozess mehr durchlaufen müssen. Das Koppeln von neuen Geräten in Deine Smart Home-Umgebung erfolgt außerdem jetzt nicht mehr nur per abfotografiertem Zahlencode, sondern optional auch mittels eines kleinen QR-Codes oder per NFC-Kommunikation. So kannst Du mit der entsprechenden HomeKit-App fast beliebige Smart Home-Geräte ansteuern – sofern diese sich als HomeKit-kompatibel ausweisen. Was aber viel entscheidender ist: Die Kommunikation mit den Geräten wurde deutlich beschleunigt.
Während es bislang bis zu einigen Sekunden dauern konnte, bis das betreffende Gerät reagiert, geht dies inzwischen beinahe sofort. Manche bereits vorhandenen Geräte können durch ein Firmware-Upgrade für die Unterstützung von iOS 11 und die neue HomeKit-App fit gemacht werden. Neu ist außerdem die Möglichkeit, auch Mischbatterien (beispielsweise für die Badewanne) und Sprinklergeräte intelligent in die Heimsteuerung einzubinden. Auch ein smarter Lautsprecher namens HomePod soll 2018 kommen und den Smart Home-Komfort noch weiter verbessern.
Video: YouTube/Spiel & Zeug
So steuerst Du Deine Beleuchtung mit dem HomeKit
Um Deine Beleuchtungskomponenten wie beispielsweise farbige Lampen über das HomeKit steuern zu können, benötigst Du in den meisten Fällen die (aktuelle) Hersteller-App. Lade Dir beispielsweise die Philips Hue-App kostenlos aus dem App Store herunter, um die Lampen dieses Herstellers verbinden zu können. Außerdem solltest Du die Anleitungen der Lampenhersteller beachten, um herauszufinden, ob und wie Du diese für iOS 11 vorbereiten kannst. Führe nun in der entsprechenden App noch ein Update aus, um Deine neuen Geräte in der HomeKit-App sehen zu können. Nun kannst Du für jeden einzelnen Sensor festlegen, wo er sich befindet und wie Du ihn nennen möchtest. Mit iConnectHue kannst Du für Dein Beleuchtungssystem sogar einen Partymodus, einen Nachtmodus und vieles mehr nach Vorgaben steuern.
Video: YouTube/Chris Young
So sicherst Du Dein Heim gegen Einbrecher
Die Auswahl an zur Verfügung stehenden Sensoren für das HomeKit ist durch den Wegfall des Zertifizierungsprozesses deutlich einfacher geworden. Mit ein wenig handwerklichem Geschick und den richtigen Ideen kannst Du nun gefährdete Bereiche gegen Einbrecher schützen. Besorge Dir zunächst im Handel die entsprechenden Tür- und Fenstersensoren. Sofern für diese der Download spezieller Apps notwendig ist, führe diesen ebenfalls durch. Anschließend startest Du die HomeKit-App und tippst auf „+”. Füge nun ein „Neues Gerät hinzu” und scanne den QR-Code auf dem entsprechenden Sensor ab. Nach der Kopplung solltest Du als erstes den Typ des Sensors einstellen (beispielsweise „Fenster”) und einen aussagekräftigen Namen vergeben. Lege nun noch fest, was bei welchem Ereignis passieren soll und Du erhältst eine Benachrichtigung, wenn beispielsweise ein Fenster geöffnet wird. Einige Sensoren können neben der Öffnung des Fensters auch das Kippen registrieren und Dir den Zustand unterwegs anzeigen.
So bleibt die Temperatur jederzeit angenehm
Der Hersteller Elgato bietet genau wie Philips ebenfalls Smart Home-Lösungen an – allerdings mit einem Fokus auf Energiekosten und Gerätesteuerung. Wenn Du beispielsweise den „Eve Thermo”-Thermostat verwendest, kannst Du in jedem Raum die gewünschte Temperatur mittels App einstellen. Ersetze hierzu einfach den vorhandenen Thermostat durch das Smart Home-Gerät und führe die Kopplung wie oben beschrieben durch. Stelle nun für die jeweiligen Räume ein, welche Temperatur hier herrschen soll und zu welchen Tageszeiten.
Video: YouTube/SmartApfel.de
Auch herkömmliche Geräte lassen sich in das HomeKit einbinden
Wenn Du Geräte besitzt, die eigentlich nicht Smart Home-fähig sind wie beispielsweise eine gewöhnliche Tischlampe, können Dir Gadgets wie der „Elgato Eve Energy” weiterhelfen. Diesen steckst Du einfach zwischen das Gerät und die Steckdose und bindest den Adapter wie ein normales Smart Home-Gerät ein. Nun kannst Du per Tastendruck auf dem Smartphone oder per Zeitsteuerung an diesem Gerät ebenfalls den Strom ein- und ausschalten. Eine alternative Verwendung ist die regelmäßige Einschaltung Deiner Kaffeemaschine am Morgen.
Apple TV als Steuerungszentrale
Um die Smart Home-Steuerung nicht nur zu Hause, sondern auch unterwegs nutzen zu können, brauchst Du daheim ein Gerät, das die Steuerung der Komponenten während Deiner Abwesenheit übernimmt. Denn wirklich „smart” ist so gesehen nicht das einzelne Gerät, sondern die Möglichkeit, es intelligent zu steuern. Wenn Du ein iPad besitzt, kann dieses einfach zu Hause bleiben und so die Kontrolle übernehmen. Noch einfacher geht es mit Hilfe eines Apple TVs, möglichst ab der vierten Generation (erst hier funktioniert auch die Einbindung von Kameras): Dieses steuert Deine Geräte während Deiner Abwesenheit und sorgt dafür, dass per Bluetooth von den Sensoren eingehende Benachrichtigungen zuverlässig via WLAN und Internet an Dein Smartphone weitergeleitet werden.
Video: YouTube/TECHAFFIN
Zusammenfassung
- Auf der Apple-Entwicklerkonferenz WWDC2017 hat Apple Neuerungen für seine HomeKit-Lösung vorgestellt.
- Entwickler von Smart Home-Geräten müssen keine Apple-Zertifizierung mehr haben, um Geräte für das HomeKit anbieten zu können.
- Die Ansteuerung der Geräte erfolgt ab iOS 11 deutlich schneller als vorher.
- Neue Geräte können jetzt auch mittels QR-Code und NFC eingebunden werden (sofern unterstützt).
- Es gibt viele verschiedene Sensorarten und Schalter, aber auch herkömmliche Geräte lassen sich einbinden.
- Weitere Geräte für die HomeKit-Integration sind bereits erhältlich oder folgen bald, wie intelligente Fenster und smarte Türöffner für Ferienwohnungen.
Welche Smart Home-Geräte verwendest Du zu Hause mit der HomeKit-App? Wie findest Du die Möglichkeit, ganze Szenerien automatisch einzuschalten? Verrate es uns per Kommentar.