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Answer the Call: Im Ghostbusters-Remake werden die Ströme gekreuzt
Die Neuverfilmung des kultisch gefeierten Originals „Ghostbusters” hatte schon im Vorfeld mit harscher Kritik zu kämpfen. Grund war die komplett weibliche Hauptbesetzung des Films. Blödsinn. „Ghostbusters” überträgt die Prämisse des Originals spektakulär in die Gegenwart.
Im Jahr 2016 stellt sich ein Quartett schlagkräftiger Frauen der Bedrohung aus der Zwischenwelt. Paul Feig (Brautalarm, Taffe Mädels) inszeniert die Spookedy irgendwo zwischen derbzotig und dialoghumorig. Das liegt zweifelsfrei an seinen Lieblingsdarstellerinnen Kristen Wiig und Melissa McCarthy, die nicht das erste Mal beweisen, dass Brachialhumor keine Männerdomäne mehr ist.
Foto: © 2016 Sony Pictures Releasing GmbH
Who you gonna call? Hollywood!
Ab Ende der Neunziger wurden vermehrt Drehbücher für einen möglichen „Ghostbusters III” durch Hollywood gereicht, u.a. vom Original-Ghostbuster Dan Akroyd. Die Ideen reichten von Bill Murray als Geist bis hin zu einem Skript, „Ghostbusters: Hellbent”, das alte und potentiell neue Geisterjäger direkt in die Hölle befördern sollte. Bill Murray als Geist, Egons Tochter und viele andere Einfälle sollten eine Brücke zum Original herstellen. Am Ende setzte sich dann Paul Feig durch und konnte Sony davon überzeugen, der Reihe doch lieber einen würdigen Neustart zu gönnen, als sie mit Gewalt die „3” hinter den Titel zu fräsen.
Die Handlung: Von Metaphysik und Kevin
Dr. Erin Gilbert (Kristen Wiig) ist eine Koryphäre auf dem Gebiet der Teilchenphysik, zieht sich an wie ihre Großmutter und steht auch sonst charmant neben sich. Die Aussicht auf eine Festanstellung bringt eine alte Publikation über paranormale Phänomene ans Licht, die sie zusammen mit Ex-Kollegin Abbey Yates (Melissa McCarty) vor Jahren schrieb und die sie mittlerweile verleugnet – aus Angst um ihre Reputation. Zurecht, wie sich herausstellt. Nachdem Erin, Abbey und Neuzugang Holtzmann (Kate McKinnon) eine echt schleimige Begegnung mit einem Geist auf YouTube laden, verlieren gleich alle drei ihre Anstellung an der Uni. Voller Tatendrang (und Schleim) beschließen sie, die Erforschung der paranormalen Phänomene fortzusetzen – über einem chinesischen Restaurant. Das bekannte Feuerwehrgebäude ist nämlich zu teuer. Zur selben Zeit macht sich ein verbitterter Forscher drauf und dran die Geister aus der Zwischenwelt in New York zu entfesseln und nutzt dabei die eingangs erwähnte Publikation unserer Protagonistinnen.
Foto: © 2016 Sony Pictures Releasing GmbH
Nicht zu teuer, aber faktisch doof wie ’ne Tüte Rosinen ist Kevin, Wannabe-Schauspieler, Modell und neue Vorzimmerdame.. äh -herr des Instituts für metaphysische Untersuchungen: Ghostbusters. Dort wo im Original Annie Potts als Janine die Kundschaft zusammengeschissen hat, kann Chris Hemsworth („Thor”) als Kevin nichtmal fehlerfrei den Hörer bedienen. Dem einen Zuschauer vielleicht etwas überzeichnet erkennt der/die andere vielleicht wohlwollend an, dass hier das Klischee der intelligenzbefreiten, hübschen Blondine kurzerhand ins Gegenteil verkehrt wurde. Und ehrlich: Wenn Schönling Chris Hemsworth im Büro mit „Ist das ein Superheld?” begrüßt wird, zeugt das zumindest von ausreichend Selbstironie.
Protonenspielzeug und Neongeister: Effektspektakel Ghostbusters
Was wären Geisterjäger ohne Protonenpack auf dem Rücken? Genau: Kevin. Effekthungrige Gemüter werden auf jeden Fall satt. In satten Farben spuken und schleimen die Untoten durch New York und treffen dabei hin und wieder auf bekannte Gesichter des Originalfilms. Dank der sympathisch-abgedrehten Ingeneurin Holtzmann dürfen nicht nur die Protonenströme gekreuzt werden, sondern stehen den Ghostbusters ein breitgefächertes Protonenarsenal zur Verfügung, zu dem an dieser Stellen nicht zu viel verraten werden soll. Es kracht ordentlich – in puncto Action muss sich diese Interpretation ganz sicher nicht verstecken.
Quelle: YouTube / SonyPicturesAustria
Fazit: Starke Frauen für eine neue Generation
Bist Du ein Fan des Originals? Dann wirst Du Dich dabei ertappen, wie Du versuchst Parallelen zu den Figuren des Originals zu finden. Diese gibt es schon, zum Beispiel in der brillianten aber wunderlichen Erin, die sich ein, zwei Eigenschaften mit dem früheren Egon (Harold Ramis) teilt. Ansonsten sind die Figuren durch die Bank weg erfrischend taff und bringen genug eigene Skurrilitäten mit sich, um Dich voll und ganz von der Idee dieses Neustarts zu begeistern. In 2016 dürfen Frauen auch einfach nun mal coole Geisterjäger sein, ohne sich mit Klischees totzuschmeißen. Und selten sah es cooler aus, wenn Protonenstrahler geschwungen wurden. There’s something cool in the neighborhood…
Ab November auch auf Abruf
Ungeachtet dessen, dass sich ein Besuch im Kino immer lohnt, stehen die Ghostbusters ab November auch im Video-Portal Vodafone TV/Select Video in Deinem Wohnzimmer auf Abruf. Auf Vodafones Video on Demand-Plattform entdeckst Du Filme und Serien für die ganze Familie. So who you gonna call? Vodafone.
Du hast den Film schon gesichtet, oder fieberst dem Besuch entgegen? Klasse-5-Dunst-Kommentare bitte ins Feld. Buchstaben bitte nicht kreuzen und nicht an Marshmellows denken. Und wenn Du noch mehr über den Kult rund um die Geisterjäger erfahren willst, dann klick doch mal hier.