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Android Basics: Was Du über Android-ROMs wissen solltest
Android ist ein offenes Betriebssystem für Dein Smartphone: Entwickelt von Google und speziell angepasst von einzelnen Smartphone-Herstellern wie Samsung und Sony. Doch darüber hinaus gibt es die so genannten Custom-ROMs für Android.
Und das sind ebenfalls Ableger des originalen Google-Androids. Nur nicht offiziell von den Smartphone-Herstellern bereitgestellt, sondern von freien Entwicklern. Für manche dieser Entwickler ist es ein Hobby und andere wenige verdienen damit sogar ihren Lebensunterhalt. Doch wozu könntest auch Du Android-ROMs gebrauchen, welche Risiken birgt die Nutzung und was solltest Du unbedingt darüber wissen?
Android-ROMs: Ein neues Betriebssystem für Dein Smartphone
Moderne Smartphones werden oft als Computer für die Hosentasche bezeichnet. Und genau wie bei einem Computer oder Laptop kannst Du auch auf Android-Geräten das Betriebssystem selbst aufspielen. Natürlich nur diejenigen, die kompatibel mit Deinem speziellen Modell sind. Aber auf ein MacBook würdest Du ja auch kein Windows installieren, oder? Was Dir das für Dein Smartphone bringt, hängt natürlich von der jeweiligen ROM ab. Denn je nach Variante bekommst Du unterschiedliche Zusatz-Features. Aber bedenke: Du ersetzt damit das Hersteller-Android. Wenn Du also zum Beispiel die Kamera-App von Sony nutzt oder Dir spezielle Samsung-Funktionen ans Herz gewachsen sind, musst Du Dich von diesen verabschieden.
Für wen können sich Android-ROMs lohnen?
Deshalb solltest Du allein schon in Sachen Funktionen gründlich abwägen, ob Du den Schritt wirklich gehen möchtest. Andere Contra-Argumente findest Du weiter unten. Jetzt erst mal zu den Vorteilen, die Dir eine Custom-ROM auf Deinem Smartphone bescheren kann. Besonders bei älteren Geräten stellen die Hersteller nur noch selten oder überhaupt keine Samsung Galaxy S5, dann sieht es mit einem offiziellen Samsung-Update auf Android 7 Nougat schlecht aus. Die ersten Custom-ROMs mit der neuen Version sind aber schon seit Anfang Oktober verfügbar.
Welche Android-ROM sollte ich installieren?
Bevor Du gleich loslegst, ein wichtiger Hinweis:
Wenn Du das Android-Betriebssystem Deines Smartphones veränderst, kann es beschädigt werden. Vodafone übernimmt keine Verantwortung für eventuelle Beschädigungen am Gerät. Des Weiteren verlierst Du mit solch einem Vorgang jeglichen Anspruch auf Garantie – ob dies nun die Ursache für den Schaden war oder nicht, spielt dabei keine Rolle.
Warum dieser Hinweis? Ganz einfach: Die meisten ROMs sind gerootet. Lies Dir deshalb unbedingt auch unseren Android Basics-Artikel zum Thema Root durch, bevor Du eine Custom-ROM auf Deinem Smartphone installierst. Die Risiken sind die gleichen: Schäden am Gerät und Garantieverlust. Generell gilt: Wenn Du mit dem offiziellen Android auf Deinem Smartphone zufrieden bist, brauchst Du wahrscheinlich auch keine Custom-ROM zu installieren.
Du möchtest auf eigenes Risiko weitermachen? Alles klar, hier ist eine Auswahl der beliebtesten Android-ROMs.
CyanogenMod
Die wohl bekannteste Custom-ROM ist CyanogenMod (gesprochen wie „sei-ÄNN-no-dschenn-Mod“). Das liegt auch an der großen Zahl der Unterstützer und Entwickler im Team. Wenn Custom-ROMs für Dich absolutes Neuland sind, dann ist diese ROM der einfachste Einstieg. Denn Du bekommst einen super Einblick, ausführliche Anleitungen und regelmäßige Updates, die so einfach zu installieren sind, wie ganz normale Android-Updates vom Hersteller. Und falls Dir die Features nicht ausreichen, kannst Du von CyanogenMod auch auf eine andere Custom-ROM umsteigen. Das geht wahrscheinlich viel einfacher, als eine andere ROM zum ersten Mal auf Deinem Smartphone zu installieren.
Paranoid Android
Diese ROM leidet nicht unter Verfolgungswahn, sondern ist eine Hommage an Radiohead. Diese Custom-ROM ist besonders schlank – braucht also kaum Speicher. Deshalb lohnt sie sich besonders auf alten Smartphones, deren Speicherplatz notorisch aus allen Nähten platzt. Aber: Leider ist Paranoid Android nicht mit so vielen Modellen kompatibel. Dafür sieht Paranoid Android schick aus und wird nach einem Jahr Pause seit Juni 2016 auch wieder weiterentwickelt.
AOKP – Android Open Kang Project
Google selbst bezeichnet das Original-Android als AOSP (Android Open Source Project). Das Entwickler-Team Kang hat diese Abkürzung kurzerhand abgeändert und fertig war der Name der CustomROM mit dem Einhorn-Flair. AOKP ist nicht nur ziemlich klein, sondern auch noch extrem schnell. Gerade, wenn Du ein altes Smartphone als Versuchskaninchen verwendest oder etwas mehr Performance für Deinen etwas in die Jahre gekommenen Begleiter haben möchtest, ist AOKP ein hervorragende und beliebte Alternative.
Wo finde ich alle benötigten Infos und Anleitungen?
Du möchtest es also durchziehen und wagst Dich an das Flashen einer Custom-ROM? Dann informiere Dich vorher bitte ganz genau, welche ROM auf Deinem Gerät funktioniert, ob und welche Fehler auftreten können und wie Du vorgehen musst. Eine super Adresse ist das englischsprachige Forum XDA-Delevopers. Dort findest Du haufenweise ROMs inklusive Anleitungen zu fast allen Android-Smartphones. Aber Achtung: Es reicht nicht aus, dass Du Dein Smartphone-Modell kennst. Denn die Hersteller bringen teilweise unterschiedliche Versionen Ihrer Smartphones für verschiedene Regionen heraus. Eine Android-ROM für die amerikanische Version Deines Smartphones muss nicht automatisch auch mit der Europa-Version funktionieren. Hier ist absolute Vorsicht geboten, denn Du handelst auf eigenes Risiko. Und kannst im schlimmsten Fall innerhalb von wenigen Sekunden irreparable Schäden am Gerät hervorrufen, die nicht durch Garantie oder Gewährleistung abgedeckt sind.
Ist die Welt der Custom-ROMs neu für Dich oder hast Du vielleicht sogar eine Lieblings-ROM? Hinterlasse uns einen Kommentar.
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