Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

80 Jahre Fernsehen: Von der Schwarz-Weiß-Kiste zum ultradünnen Magnet-TV

Früher hat man noch gemein­sam in die Röhre geschaut. Die ganze Fam­i­lie ver­sam­melte sich für den neuen Spielfilm oder die Sportüber­tra­gung. Was früher Luxus war, ist heute Stan­dard. Die Fernse­hbild­schirme heute sind flach und die Geräte smart, Video-on-Demand ste­ht in Konkur­renz zum lin­earen Fernse­hen. Wir lassen die TV-Entwick­lun­gen der let­zten 80 Jahre Revue passieren und zeigen, was sich in Tech­nik und Gesellschaft geän­dert hat. Wie sieht das Fernse­hen von heute und mor­gen aus?

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Als das Fernsehen noch aus dem Fernseher kam

Das deutsche Fernse­hen funk­tion­iert tat­säch­lich. Diese Kern­botschaft soll­ten die ersten Sendun­gen im Fernse­hen ab 1934 über­tra­gen. An drei Aben­den in der Woche sagt Schaus­pielerin Ursu­la Patzschke von 20 bis 22 Uhr kurze Beiträge an, trägt Gedichte vor, zeigt Kun­st­stücke mit ihrem Dack­el und ver­ab­schiedet sich mit dem Gruß der Nation­al­sozial­is­ten. Für Hitlers NS-Regime ist es zu dieser Zeit beson­ders ein Pro­pa­gan­da-Instru­ment. Der Durch­bruch gelingt dem Fernse­hen erst mit den Olymp­is­chen Spie­len 1936. Rund 160.000 Men­schen kön­nen das Großereig­nis fernab des Olympias­ta­dions miterleben.

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Fernsehen als luxuriöses Gemeinschaftsritual

Anfang der 60er-Jahre ist die Welt schwarz-weiß, knapp zehn Jahre später wird sie, zumin­d­est für ein paar Stun­den in der Woche, bunt. Farbe hin oder her - Fernse­hen bedeutet damals Luxus. Ein Durch­schnittshaushalt kann sich das teure Gerät oft nur über mehrere Monat­srat­en finanzieren und nicht sel­ten ist man mit einem Münzfernse­her dabei. Mit baren Münzen wird der Appa­rat dafür ent­lohnt, dass er eine Sendung überträgt. In dieser Zeit ist Fernse­hen ein sozial verbinden­des Event. Die Fam­i­lie ver­sam­melt sich vor dem Fernse­her, Nach­barn und Fre­unde kom­men zu Besuch, um gemein­sam Fußball oder Sendun­gen von Kriegsheimkehrern anzuschauen. Im Laufe der 60er-Jahre kom­men immer mehr Sendun­gen hinzu, das Pro­gramm weit­et sich bis in den Nach­mit­tag hinein aus und immer mehr Haushalte kön­nen sich ein Fernse­hgerät leis­ten. Die Regelmäßigkeit, die ein fes­ter Sende­plan in den All­t­ag bringt, hält 50 Jahre an. Der neue Spielfilm oder die große Sam­stagabend-Show sind Fam­i­lienereignisse, über die am näch­sten Tag in der Schule oder am Arbeit­splatz disku­tiert wird. Kleine Kinder müssen nach der Sesam­straße ins Bett, die Lieblings-Telen­ov­ela am Nach­mit­tag ist für viele ein fix­er Ter­min. Oft ver­läuft die Fernseh­pla­nung nicht ohne Kon­flik­te, wenn sich Sendun­gen überschneiden.

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Tatort, die Fußball-WM und „Public Viewing“ verbinden die Zuschauer

Aus dem Luxus wurde Stan­dard. Heute gibt es unzäh­lige öffentlich-rechtliche und pri­vate Sender, die rund um die Uhr senden. Vor der Glotze sitzen ist schon lange kein High­light mehr. Manch­mal läuft der Fernse­her nur, um ein Hin­ter­grundgeräusch in der Woh­nung zu haben. Trotz allem ist das Gemein­schaft­ser­leb­nis beim Fernse­hen nicht aus­gestor­ben: Der Tatort verbindet jeden Son­ntag etwa neun Mil­lio­nen Men­schen in Deutsch­land in ihren Wohnz­im­mern. Großereignisse wie die Fußball-WM erzeu­gen ein fernse­hbasiertes Gemein­schafts­ge­fühl, das sich kaum jemand ent­ge­hen lässt. Auch der Kult-Kurz­film „Din­ner for One“ läutet für die meis­ten von uns jedes Jahr aufs Neue die Sil­vester­nacht ein. Außer­dem find­et sich das Gemein­schaft­ser­leb­nis Fernse­hen auf neue Art im Phänomen „Pub­lic View­ing“ wieder.

Das Ende des klassischen Fernsehens?

Beson­ders um Serien bilden sich immer noch treue Fange­mein­schaften, die tapfer alle Staffeln von „How I Met Your Moth­er“ oder „Big Bang The­o­ry“ ver­fol­gen. Anders als noch vor zehn Jahren gelingt das zunehmend los­gelöst von zeitlichen und tech­nis­chen Vor­gaben, denn zum Fernse­hen braucht es kein TV-Gerät mehr. Sendun­gen sind dank der neuen Stream­ing-Möglichkeit­en bedin­gungs­los ver­füg­bar und kön­nen jed­erzeit und ort­sun­ab­hängig auf dem Lap­top angeschaut wer­den, wenn eine Inter­netverbindung vorhan­den ist. Der Grün­der von Net­flix, ein­er der vie­len Stream­ing-Kanäle, prophezeite kür­zlich das Ende des Fernse­hens nach Sende­plan. Ob das lin­eare Fernse­hen gän­zlich aus­stirbt, ist fraglich. Die Konkur­renz durch Video-on-Demand vervielfältigt jedoch die Fernseh-Möglichkeit­en für Zuschauer.

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Die neueste Technik: noch schärfer, noch dünner, noch besser

Die neuesten Fernse­hgeräte müssen Men­schen aus den 50er-Jahren wie Sci­ence Fic­tion vorkom­men. Was gestern noch neu war, ist heute bere­its ver­al­tete Tech­nik. Seit 2010 sind die Geräte smart, sie haben eine Verbindung zum Inter­net. HD ist lange nicht mehr genug, Ultra HD und 3D sind jet­zt ange­sagt. Die Fir­ma LG Dis­play stellte kür­zlich ihren superdün­nen OLED-TV vor, der mag­netisch an der Wand klebt. Er ist nicht ein­mal einen Mil­lime­ter dick und wiegt bei ein­er Bild­schir­m­di­ag­o­nale von 55 Zoll weniger als 2 Kilo­gramm. Mark­t­führer im Bere­ich der TV-Geräte ist mit großem Abstand Sam­sung, dann fol­gt LG. Zusam­men ste­hen die bei­den Her­steller für mehr als 50 Prozent des deutschen Mark­tes. Das größte Kabel­netz in Deutsch­land, das rund 8,3 Mil­lio­nen Haushalte mit Kabelan­schlüssen ver­sorgt, betreibt Kabel Deutsch­land.

Was bietet das Fernsehen von heute?

Das Fernse­hen ist nicht mehr das, was es ein­mal war – es ist mehr: Es bietet lin­ear­es Fernse­hen oder Video-on-Demand, Gemein­schafts­ge­fühl oder Selb­st­bes­tim­mung und gestochen scharfe Unter­hal­tung auf hochmod­er­nen Geräten. Bleibt nur abzuwarten, wo die Reise noch hingeht.

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