Digital Life
5G Internet: Echtzeit minus 1 Millisekunde
Das mobile 4G-Internet bietet heute eine Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit, die vor wenigen Jahren noch undenkbar schien. Genau darin besteht Innovation: Grenzen auszudehnen und das vorher Undenkbare in die Realität umzusetzen. In diesem Sinne sei heute schon die Frage erlaubt: Was kommt als Nächstes?
Der Antwort dieser Frage widmen sich gerade viele kluge Köpfe im 5G Lab am Vodafone-Lehrstuhl an der TU Dresden. Aber 4G bietet doch bereits ein atemberaubend schnelles Surf-Erlebnis – wozu noch höhere Datenübertragungsraten? Weil das Internet sich stark verändern wird, erklärt Professor Gerhard Fettweis vom 5G Lab.
Maschinen im Netz
„Das Web ist heute ein Platz, an dem vornehmlich Content hin- und hergeschoben wird”, sagt der Professor. „Wir konsumieren Videos, Musik, Bilder und Texte und senden unsere Kommunikation übers Netz.” Die Zukunft gehöre aber dem Internet der Dinge. Also einem Netz, in dem nicht nur Menschen Inhalte austauschen, sondern auch Maschinen untereinander kommunizieren.
Computer statt Verkehrschaos
Beispiel Verkehr: Schon bald könnten autonom fahrende Autos über Straßen ohne Ampeln und Verkehrszeichen fahren, während sie permanent Informationen untereinander austauschen. Der Verkehrsraum würde effizienter, sicherer und umweltfreundlicher genutzt. Mit Hilfe von Computer-Intelligenz würden Unfälle, Staus und lange Parkplatzsuchen minimiert. Dazu müssten natürlich enorme Datenmengen übertragen werden – und zwar so blitzschnell, dass Kollisionen und andere Gefahren ausgeschlossen werden können.
Gigaschneller geht‘s nicht
Das Zauberwort heißt Latenz, zu Deutsch Verzögerung. Die Vodafone-Ingenieure arbeiten an einer Datenübertragungsrate von nahezu 10 Gigabit pro Sekunde bei einer Latenzzeit von nur einer Millisekunde – und einer Verfügbarkeit von 99,999 Prozent. Da kann kein Autofahrer mithalten.
500 Milliarden Endgeräte
Autos, Roboter, Wearables, Haushaltsgeräte, Industrieanlagen – wenn nicht mehr nur Menschen mit ihren Smartphones das mobile Datennetz nutzen, sondern auch Maschinen, dann muss die Netzkapazität dramatisch erhöht werden: „Statt heute sieben Milliarden Endgeräten werden es in nicht zu ferner Zukunft 500 Milliarden werden”, erklärt Professor Frank Fitzek vom 5G Lab. Viel Arbeit also für die Vodafone-Ingenieure.