Digital Life
5G City: Wie Telemedizin Leben retten kann
Ein Mobilfunkstandard, der Leben rettet? 5G für sich allein genommen wird dazu nicht in der Lage sein. Aber 5G wird die technische Grundlage für eine Reihe medizinischer Dienste sein. Diese Dienste können unter dem Begriff Telemedizin zusammengefasst werden.
Was heute in der Medizin bereits möglich ist, hätte vor fünf Jahren wohl kaum einer für möglich gehalten. 5G wird der Forschung einen weiteren enormen Schub geben und in der modernen Medizin voraussichtlich eine große Rolle spielen – ob zur Überwachung von chronischen Erkrankungen, beim Einsatz eines Rettungswagens oder in ländlichen Regionen, wo der Weg zur nächsten Arztpraxis manchmal eine halbe Weltreise bedeuten kann.
Du verstehst nur noch Bahnhof? Flo gibt Dir eine schnelle Einführung ins Thema in einer neuen Folge #AllesEasy:
Telemedizin mit 5G: Wenn sich Ärzte, Pflegedienste und Co. zum Patienten beamen
Medizinische Hilfe ist nötig. Doch ob Ärzte, Therapeuten, Pflegedienste oder Apotheker: Sie alle haben nur begrenzte Kapazitäten und können nur an einem Ort gleichzeitig sein. Und darum geht es bei der Telemedizin. Der Begriff klingt vielleicht etwas verwirrend. Aber er bedeutet eigentlich nur, dass die Behandlung über eine Distanz zwischen Patient und Medizinmann stattfindet. Aber wir bleiben zur Veranschaulichung bei der räumlichen Distanz. Denn natürlich ist die Planung für den Bereich eHealth schon längst in vollem Gange. Und genau dazu hat das Bundesgesundheitsministerium im November 2016 eine Studie vorgestellt. Mit deren Inhalten, aktuellen Entwicklungen und ein wenig Fantasie zeigen wir Dir, wie Telemedizin in einer 5G-Stadt und deren Umland für bessere medizinische Versorgung sorgen könnte.
Telemedizin bei chronischen Erkrankungen
Von A wie Asthma bis Z wie Zerebralsklerose – chronische Krankheiten kann niemand gebrauchen. Häufig können nur die Symptome behandelt werden, aber nicht die Ursache. Das bedeutet heute: Regelmäßige Untersuchungen und Überwachung der unterschiedlichsten Körperwerte. In solchen Fällen kann 5G-Telemedizin den Patienten einer 5G-Stadt das Leben enorm erleichtern. Denn dann sind die Zeiten als Wartezimmer-Nomade vorbei. Die eigenen Körperwerte könnten mit Hilfe von modernen Geräten zuhause selbst ermittelt und dann über eine sichere 5G-Verbindung zur Arztpraxis oder zum Pflegedienst übertragen werden.
Die ersten Systeme sind seit kurzem schon im Einsatz. Zum Beispiel der Connected Care Service von Medisanté in Zusammenarbeit mit Vodafone. Das funktioniert so: Die neuen Connect-Care-Messgeräte erfassen die überwachten Vitaldaten rund um die Uhr und senden sie anschließend direkt zum Arzt. Dieser ist so nahezu in Echtzeit informiert und kann noch genauer behandeln. Möglich wird das über eine eingebaute Simkarte von Vodafone für das Internet der Dinge. Die Karte ist verschlüsselt und kommuniziert über ein Dashboard mit dem Arzt. Darüber sind die neuen Messgeräte direkt und sicher mit der Arztpraxis verbunden, sodass die Daten geschützt übertragen werden können.
Das spart nicht nur Zeit und Nerven, sondern kann auch in viel kürzeren Abständen stattfinden als die bisherigen persönlichen Termine. Anstatt also alle zwei Wochen zum Routine-Termin aufzukreuzen, könnten Patienten ihre Daten in Echtzeit übermitteln. So könnten Ärzte und Pfleger Veränderungen gegebenenfalls viel schneller erkennen und mit der Behandlung darauf reagieren.
Telemedizin im Rettungswagen
Notärzte müssen durch Telemedizin in einer 5G-Stadt womöglich gar nicht mehr das Krankenhaus verlassen. Wie ein Kommandeur in der Basisstation könnten sie die Rettungswagen ausschwärmen lassen und trotzdem den Überblick über alle Einsätze behalten. Warum ist das besser als der persönliche Einsatz am Unfallort? Ohne Telemedizin wäre der Notarzt selbstverständlich gut beraten, sich schnellstmöglich an den Ort des Geschehens zu begeben. Aber mit fortschrittlicher, auf 5G gestützter Telemedizin kann er Patienten so von den Sanitätern behandeln lassen, als wäre er selbst vor Ort. Solche Behandlungen werden schon heute getestet, zum Beispiel im Rahmen des Projekts TemRas. Oder der Tele-Notarzt stellt vielleicht direkt zu einem Facharzt durch, wenn für die jeweiligen Verletzungen ganz bestimmte Vorgehensweisen erforderlich sind. Und sobald die notwendigen Maßnahmen dann eingeleitet sind, geht es weiter zum nächsten Notfall-Patienten. Ohne Fahrtweg und wertvollen Zeitverlust.
Telemedizin in ländlichen Regionen
Viele Patienten werden auch im Gigabit-Zeitalter nicht direkt in der Stadt leben, sondern die ländliche Idylle genießen. Doch dort ist die räumliche Distanz zwischen Praxis und Patient oft noch viel größer als im urbanen Bereich. Besonders, wenn ein Besuch beim Facharzt ansteht. Und Du wirst es ahnen: In solchen und ähnlichen Fällen wird Telemedizin vielen Patienten und Ärzten die Behandlung erleichtern.
Von Blutdruck- oder Blutzuckermessgeräten bis zu intelligenten Körperanalyse-Waagen zur Früherkennung von Herzinsuffizienz entwickelt Medisanté eine ganze Reihe Geräte für die Telemedizin. Sie alle liefern dann dank fest verbauter Vodafone-Simkarte vollautomatisch alle benötigten Daten an den Arzt. Eine Bluetooth-Kopplung mit dem Smartphone oder andere technische Hürden gibt es nicht, sodass auch ältere Menschen mit den Möglichkeiten der Telemedizin schon heute sehr gut zurechtkommen. Das erspart lange Wege zu Routineterminen in der Stadt und schafft zusätzlich auch Platz im Wartezimmer der Ärzte.
Auf einen Termin warten? Vielleicht ein paar Stunden oder einen Tag, aber nicht mehr Wochen oder gar Monate. Selbst das Einholen einer zweiten Meinung wird durch 5G-Telemedizin womöglich zum Kinderspiel. Ob zuhause an eigenen Geräten oder in nahegelegenen Tele-Krankenzentren: Im 5G-Land werden Patienten sehr viel schnellere und individueller behandelt werden können als bislang.
Wozu Telemedizin nicht gedacht ist
Vielleicht hast Du ein wenig den Eindruck bekommen, dass medizinische Versorgung viel weniger persönlich werden könnte – Arzt und Patient sollen und müssen sich natürlich auch weiterhin persönlich sehen. Doch dank der technischen Möglichkeiten mit 5G und neuartigen Geräten für zuhause wird Telemedizin in Zukunft noch mehr Menschen spezifisch helfen können.
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