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5G City: Wie Smart Grids die Stromnetze intelligent machen
Energie ist kostbar. Und deshalb sollte sie effizient eingesetzt werden. Das macht sich nicht nur gut auf der Nebenkostenabrechnung, sondern kommt auch unserem Planeten zugute. Und in einer 5G-Stadt helfen dabei sogar die Stromnetze mit.
Smart Grids, also intelligent gesteuerte Stromnetze, sorgen dafür, dass zu jeder Zeit die exakt benötigte Menge Strom erzeugt wird. Im Idealfall funktioniert das bis auf das Watt genau. Und weil die intelligente Steuerung eines solch komplexen Systems super schwierig ist, hilft 5G-Technologie dabei.
Warum intelligente Stromnetze immer wichtiger werden
Immer mehr Menschen und Unternehmen produzieren ihren eigenen Strom mit Hilfe erneuerbarer Energien. Sonne zum Beispiel. Auf immer mehr Dächern finden sich Photovoltaik-Anlagen. Und die funktionieren wie ein klassischer Taschenrechner: Fällt Licht drauf, liefern sie Energie. Und genau das ist mehr oder weniger der Knackpunkt. Denn die Sonne scheint ja tagsüber und mittags am stärksten. Dann wird also auch der meiste Solarstrom erzeugt. Doch wenn Du tagsüber auf der Arbeit bist, entgeht Dir der Solarstrom. Denn der höchste Stromverbrauch in privaten Haushalten findet morgens und abends statt. Dann bist Du zuhause und benutzt nicht nur Deine Geräte, sondern benötigst auch noch Beleuchtung, weil es entweder noch dunkel ist oder demnächst dunkel wird.
Die einfachste Lösung für dieses Problem: Ein Speicher
Ein riesiger Haus-Akku speichert Deine selbst erzeugte Energie bis Du sie verbrauchst. Doch jedes Mal, wenn Strom von einem Ort zum nächsten fließt, geht etwas davon verloren. Als ob Du einen Eimer Wasser auf dem Gepäckträger Deines Fahrrads transportierst. Manchmal schwappt es eben über. Und dieser Strom-Verlust ist bei einer Speicherlösung natürlich doppelt vorhanden: Einmal, wenn der frische Strom in den Speicher kommt und auch, wenn er den Speicher wieder verlässt, um zum Beispiel abends Energie für Deinen Fernseher zu liefern.
Zweite Möglichkeit: Einspeisen
Du kannst Deinen selbst erzeugten Strom auch verkaufen. Dann speist Du ihn in das öffentliche Stromnetz ein und jemand anderes verbraucht ihn. Dein Nachbar zum Beispiel, der im Home Office arbeitet und für seine Rosenzucht im Keller rund um die Uhr Wachstumslampen eingeschaltet haben muss. Oder zur nächsten Fabrik, die damit Waren produzieren kann.
Aber woher weiß Dein eingespeister Strom, wo genau er gerade benötigt wird?
Genau das ist die richtige Frage. Und die Antwort lautet: Vom intelligenten Stromnetz. Die so genannten Smart Grids koordinieren den Stromfluss zwischen Stromerzeugern und Stromverbrauchern. Die Aufgabe war früher wesentlich einfacher. Denn da kam der Strom ja nur von ein paar wenigen Groß-Produzenten. In Zukunft läuft die Stromerzeugung aber vermutlich immer dezentraler. Ganz viele Produzenten liefern kleine Stromhäppchen an die Verbraucher. Und damit jedes Häppchen möglichst wenig fließen muss (Stichwort: Verlust), werden die Smart Grids einer 5G-Stadt in Echtzeit über Angebot und Bedarf Bescheid wissen. Und sie kennen sogar die Wettervorhersage. Denn wenn am nächsten Tag die Sonne besonders stark scheinen soll, wird ja auch mehr Solarstrom produziert. Das wissen dann auch die Maschinen der 5G-Industrie – und arbeiten bei strahlendem Sonnenschein an den besonders stromfressenden Prozessen. Denn dadurch kann der produzierte Solarstrom wirklich effizient eingesetzt werden.
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