Bill Gates bei dem Launch von Windows 95 im Jahr 1995
© Microsoft
Podolski hält einen Fußball in die Kamera mit Vodafone Logo für die Baller League
Auf dem Bild vom DAZN Unlimited-Artikel sind die Fußballstars Erling Haaland, Harry Kane, Kylian Mbappé und Florian Wirtz abgebildet. Von links nach rechts trägt Haaland das hellblaue Trikot von Manchester City, Kane das rote Trikot des FC Bayern München, Mbappé das weiße Trikot von Real Madrid und Wirtz das rote Trikot von Bayer Leverkusen. Die Spieler sind in dynamischen Posen dargestellt, vor einem hellen, himmlischen Hintergrund mit einem angedeuteten Stadion. Unten im Bild befinden sich die Logos von DAZN und der UEFA Champions League.

25 Jahre Windows 95: Wie Microsoft einen PC Boom auslöste

Ein Vier­tel Jahrhun­dert nach der Vorstel­lung von Win­dows 95 schwärmt Bill Gates noch immer von einem „Meilen­stein der Microsoft-Geschichte“. Tat­säch­lich war die Mark­te­in­führung des Betrieb­ssys­tems aber mehr als das. Zum Jubiläum zeigen wir Dir, wie Win­dows 95 Com­put­er-Geschichte geschrieben hat. 

Mit dem Song „Start me up” prägten die Rolling Stones vor 25 Jahren den Sound für das neue Betrieb­ssys­tem Win­dows 95.

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Drei Mil­lio­nen Dol­lar hat­te Microsoft-Grün­der Bill Gates lock­er gemacht, um die Nutzungsrechte des Songs für das Pre­mieren-Event am 24. August 1995 und spätere TV-Spots zu bekom­men. Das stolze Wer­bee­tat von 200 Mil­lio­nen US-Dol­lar ist aber nicht die einzige Erk­lärung, warum Win­dows 95 durch die Decke ging.

Gefeierter Start: PC-Neuheit mit großer Premiere und kleinen Macken

Schon die Pre­mieren-Feier der neuen Soft­ware geri­et zum Mega-Event. 2.500 Gäste feierten in riesi­gen Festzel­ten auf dem Microsoft-Fir­men­cam­pus in Red­mond bei Seat­tle. Der TV-Star Jay Leno wurde extra aus Los Ange­les einge­flo­gen. In New York erstrahlte während­dessen das Empire State Build­ing in Win­dows-Far­ben. So etwas hat­te es in der Branche bis dahin noch nicht gegeben. Ab dem 5. Sep­tem­ber war Win­dows 95 endlich auch hierzu­lande erhältlich und kostete in der Vol­lver­sion rund 400 DM. In der Presse und Öffentlichkeit wurde die Soft­ware als Welt­neuheit gefeiert. Allerd­ings steck­te in dem inno­v­a­tiv­en Sys­tem auch noch viel alte Tech­nik. Das hat­te zur Folge, dass Win­dows 95 immer mal wieder abstürzte. Ein nicht koop­er­a­tives DOS- oder 16-Bit-Win­dows-Pro­gramm reichte aus, damit sich der PC ver­ab­schiedete. Dieser Makel tat dem Hype um Win­dows 95 vor 25 Jahren aber keinen Abbruch.

Bill Gates bei dem Launch von Windows 95 im Jahr 1995

Grafischer Desktop lässt vorherige Betriebssysteme alt aussehen

Deut­lich gelun­gener und überzeu­gen­der war die neue Optik von Win­dows 95. Das Microsoft-Sys­tem bot eine grafis­che Benutze­r­ober­fläche, die direkt per Maus anges­teuert wer­den kon­nte. Außer­dem ließen sich Dateien und Doku­mente auf einem virtuellen Schreibtisch able­gen. Dieses Desk­top-Konzept kam dama­li­gen Besitzern eines Apple Mac­in­tosh zwar schon bekan­nt vor, für die meis­ten PC-Benutzer war es aber neu und ein echter Fortschritt. Bill Gates machte keinen Hehl daraus, dass die Bild­schir­mober­fläche nicht von Microsoft erfun­den wor­den war. Es kam von dem kali­for­nischen Forschungsin­sti­tut Xerox PARC, das zuvor offen­bar auch schon Apple inspiri­ert hat­te. Die ansprechende Optik und ein­fachere Bedi­enung sorgten let­z­tendlich für einen Upgrade-Boom von Win­dows 95.

Ein Desktop Computer mit dem Betriebssystem Windows 95

Ready for Windows 95: Microsoft prägt das PC-Design

Win­dows 95 brachte auch andere prak­tis­che Neuerun­gen auf den Weg. Es warf zum Beispiel die lästige Län­genbeschränkung für Dateina­men auf acht plus drei Zeichen über Bord (Beispiel.txt). Gelöschte Dateien lan­de­ten in einem Papierko­rb und kon­nten vor dem endgülti­gen Löschen wieder daraus ent­nom­men wer­den. Mit einem Plug & Play-Ansatz löste Microsoft das bish­erige Kon­flik­t­dra­ma mit Hard­ware-Her­stellern. Es legte den Grund­stein für „Hard­ware Design Guides“, also ein­heitliche, gemein­same Stan­dards für PCs, die zukün­ftige Win­dows-Ver­sio­nen nutzen soll­ten. Für das Win­dows-Sys­tem prä­gend war auch die Inte­gra­tion eines Start-Menüs. Obwohl eini­gen Anwen­dern anfangs nicht ein­leuchtete, warum sie auch zum „Been­den” auf „Start” klick­en mussten, hielt Microsoft bekan­nter­maßen an dem Konzept fest.

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Die Spitze des Erfolgs: 365 Millionen verkaufte Windows-PCs 

Vor 25 Jahren schien die Win­dows-95-Euphorie durch nichts gebremst wer­den zu kön­nen. Allein in den ersten sieben Wochen verkaufte sich die Microsoft-Soft­ware sieben Mil­lio­nen Mal, im Jahr 1995 waren es weltweit gut 60 Mil­lio­nen. Damit holte Bill Gates den Per­son­al Com­put­er aus der Nis­che und kam der Idee, einen PC auf jeden Schreibtisch zu brin­gen, einen großen Schritt näher. Zehn Jahre später über­schritt die Zahl der verkauften Win­dows-PCs weltweit erst­mals die Schwelle von 200 Mil­lio­nen. Seit dem Höhep­unkt im Jahr 2011 mit 365 Mil­lio­nen verkauften Geräten geht die Kurve allerd­ings nach unten – nicht zulet­zt, weil das Smart­phone und Tablet in der Zwis­chen­zeit viele Funk­tion des Win­dows-PCs über­nom­men haben.

Das Betriebssystem Windows 95 bei seinem Launch 1995

Unterschätztes World Wide Web: Internet-Wende stichelt Browser-Kampf an

Ver­schätzt hat­te sich Bill Gates mit dem Poten­zial des Inter­nets. Zu Beginn wurde Win­dows 95 sog­ar ohne Brows­er verkauft, obwohl es das World Wide Web bere­its seit fünf Jahren gab und der Mosa­ic-Brows­er seit 1993 ver­füg­bar war. Allerd­ings reagierte der Microsoft-Chef schnell und änderte nur vier Monate nach der Pre­miere seinen Online-Kurs. Mit dem Inter­net Explor­er stieg Microsoft mäßig erfol­gre­ich ins Brows­er-Ren­nen ein und unter­nahm schließlich mit dem kom­plett erneuerten Brows­er Edge, im Jahr 2015, den x-ten Anlauf gegen Google Chrome. Inzwis­chen spielt der Browser­markt für Microsoft nur noch eine unter­ge­ord­nete Rolle. Über man­gel­nde Gewinne aus dem Netz kann sich das Unternehmen aus Red­mond trotz­dem nicht beschw­eren. Das Cloud-Geschäft mit Microsoft Azure und Microsoft 365 brummt und über­trifft mit­tler­weile sog­ar die Erlöse, die das Unternehmen mit Win­dows 95 gemacht hat.

Trotz anfänglich­er Schwächen und klein­er Faux­pas war Win­dows 95 vor 25 Jahren der größte Coup von Bill Gates. Es hat den Com­put­er für jed­er­mann auf den Weg gebracht und dem Rolling-Stones-Song „Start me up“ eine weitre­ichende Bedeu­tung gegeben.

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