Apps
Wohin mit dem Appfall? Systementschlackung für Android und iOS
Es gehört dazu wie die Löcher im Käse, der Beipackzettel bei Medikamenten oder die Pelle der Weiswurst: Mit dem Kauf eines Smartphones bekommst Du jede Menge vorinstallierte Apps, die eigentlich kein Mensch braucht. Manchen mitgelieferten Appfall kannst Du bedenkenlos entsorgen und damit wertvollen Speicherplatz sparen.
Sondermüll: Unnütze Dienstprogramme
Das Deinstallieren heruntergeladener Apps ist in der Regel sowohl bei Android, als auch iOS-Systemen ein Kinderspiel. Ebenso lassen sich bei Android-Geräten einige vorinstallierte Dienstprogramme problemlos entfernen. Dazu zählen zum Beispiel ChatOn, Alarmwidget, Blurb, Flipboard, Eraser, TripAdvisor und unzählige mehr. Eine umfangreiche Liste von Programmen, die im Normalfall ohne negative Auswirkungen entfernt werden können, hat Netzwelt erstellt. Diese löschbaren Anwendungen sind bei Android sogar gewissermaßen als „Müll“ vorsortiert. Denn sie sind unter dem Menüpunkt „Apps deinstallieren/deaktivieren“ gekennzeichnet und lassen sich so einfach entfernen. Bei anderen Systemprogrammen, deren Relevanz ebenso wenig ersichtlich scheint, ist diese Funktion nicht gegeben.
Appfall durch die Hintertür entsorgen?
Will man Ballast loswerden, der von den Herstellern serienmäßig gesperrt ist, bedarf es an Rooter-Rechten, die einen vollständigen Zugriff ermöglichen. Mittlerweile gibt es einige Softwarelösungen und eigene Apps, die das Entsorgen von sogenannter Bloatware erleichtern - zum Beispiel Kingo Android Root oder Root Explorer. Piriform hat ein mobiles Ccleaner-Tool für Android 1.07 entwickelt. Auch hier bedarf es jedoch eines gerooteten Gerätes, um System-Apps zu deinstallieren. Die Anwendung Preloadinstaller.apk sorgt zudem dafür, dass einige erfolgreich entfernte Apps beim nächsten Systemstart automatisch neu installiert werden. Diese sollte daher gelöscht werden, wenn Du Dein Smartphone dauerhaft entrümpeln willst.
Das Rooten ist, wie jeder Eingriff am offenen Herzen, nicht ohne Risiko. Die vollständige Zugangsmacht verleitet zum Löschen von vermeintlich nutzlosen Anwendungen, die für den Systemorganismus lebensnotwendig sein können. Zudem finden sich einige vorinstallierte Anwendungen nicht im Google Play Store und können im Nachhinein nicht wieder installiert werden. Das Ausmisten von System-Anwendungen, zu denen man nur über das Rooten befähigt ist, ist demnach nicht ratsam, wenn nicht gerade IT-Spezialisten am Werk sind.
Aufräumen statt wegwerfen
Apple erschwert es seinen Nutzern offenbar ganz bewusst, Ordnung in das App-Chaos zu bringen. Anwendungen, die heruntergeladen wurden, lassen sich per Antippen ebenso einfach wie bei Android-Geräten löschen. Andere, nicht systemrelevante Dienstprogramme wie die Aktien-App, Kompass, Passbook, FaceTime, Zeitungskiosk, iTunes Store, Gamecenter oder neuerdings auch die AppleWatchApp können hingegen tatsächlich nicht entfernt werden. Beim Antippen wackelt das Symbol zwar, das bekannte „X“ zum Löschen fehlt allerdings. Bei iOS-Geräten lautet daher das Motto: Aufräumen statt wegwerfen. Zum Beispiel kann ein Ordner mit allen ungenutzten Apps angelegt werden. Um den Homescreen zu entrümpeln, kannst Du ungenutzte Anwendungen auch verstecken. Konnte man bei früheren Modellen noch Hide Apps anwenden, müssen Nutzer des iOS 8 auch dafür zu einem Trick greifen, der Geduld und Feingefühl erfordert. Um Anwendungen dauerhaft zu entfernen, müsste das System geknackt werden. Bei iOS-Geräten spricht man hier wohl berechtigter Weise von Jailbreaks. Zu diesen „Gefängnisausbrüchen“ gibt es ebenfalls einige Anleitungen im Netz. Empfehlungen für das nicht-autorisierte Entfernen von Systemprogrammen werden dort allerdings keine ausgesprochen. Wer nicht gerade freiberuflicher Hacker ist, sollte lieber beim App-Versteckspiel bleiben.
Welche System-Apps nerven Dich? Schick uns Deinen Kommentar.