Tipps & Tricks
WhatsApp-Gruppenchats: Unsere Tipps für die sinnvolle Nutzung
WhatsApp-Gruppenchats sind praktisch, wenn Du Dich mit Freunden verabreden oder über ein gemeinsames Hobby austauschen willst. Bis zu 256 Mitglieder einer Gruppe können sich gegenseitig mit Informationen und Neuigkeiten versorgen. Allerdings wird der Spaß häufig durch eine Vielzahl von mehr oder weniger lustigen Beiträgen, unwichtigen Diskussionen oder Missverständnissen getrübt. Damit das nicht passiert, gibt es die sogenannte Netiquette – auch für Gruppenchats.
Der Begriff Netiquette ist ein Kunstwort aus den Wörtern „Net” (englisch für Internet) und „Etiquette” (französisch für Verhaltensregeln). Diese wurde schon vor vielen Jahren als allgemeine Empfehlungen für das Verhalten beispielsweise in Foren eingeführt und 2010 sogar in Form von Höflichkeitsregeln seitens des Deutschen Knigge-Rats teilweise übernommen. Wir stellen Dir die wichtigsten Dinge vor, die Du als Mitglied von WhatsApp-Gruppen tun oder eben nicht tun solltest.
Regel #1: „Vergiss niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt”
Diese erste Grundregel wurde ursprünglich für das sogenannte Usenet (ein mittlerweile veraltetes Forennetzwerk) formuliert und gilt bis heute. Auch in WhatsApp-Gruppen gilt wie im wahren Leben: Worte können eine starke Wirkung entfalten. Das ist umso mehr der Fall, wenn Du Deine Äußerungen nicht mit den passenden Smilies garnierst und es zu Missverständnissen kommt. Überlege also vor jeder Äußerung genau, welche Wortwahl bezogen auf die übrigen Gruppenteilnehmer und das Gesamtthema angemessen ist und wie das geschriebene Wort möglicherweise bei anderen ankommt. Gleiches gilt für Nachrichten, die Du mitten in der Nacht verfasst: Manch einer fühlt sich in seinem Schlaf durch eingehende Nachrichten durchaus gestört. Schließlich sieht man sich vielleicht nochmal im wahren Leben wieder.
Regel #2: Fasse Dich kurz
Je größer eine Gruppe wird, umso mehr Beiträge werden meist verfasst. Das führt dazu, dass jeder Gruppenteilnehmer am Ende des Tages nicht nur Deine, sondern auch die vieler anderer Gruppenmitglieder gelesen hat – oder eben nicht. Je mehr Text Du in der Gruppe produzierst, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass Deine Äußerungen kaum noch oder gar nicht mehr von anderen Teilnehmern gelesen werden.
Gleiches gilt für Bilder und Videos: Diese verbrauchen im Zweifel nicht nur jede Menge Datenvolumen beim Empfänger. Wichtige Beiträge, die möglicherweise auf eine Reaktion warten, gehen in vielen Gruppenchats in einer schier unendlichen Flut an Medieninhalten unter. Vergewissere Dich also zunächst, ob es in der Gruppe vorwiegend um den Austausch von Bildern und Videos, oder um die Unterhaltung miteinander geht.
Besonders wichtige und umfangreiche oder sogar heikle Themen, die vielleicht nicht alle betreffen, solltest Du möglichst telefonisch oder sogar persönlich klären – in jedem Fall aber nicht vor den „Augen” aller Anderen.
Video: YouTube / Reflect and Act
Regel #3: Achte auf die Lesbarkeit
Auch wenn es am Smartphone manchmal schwer fällt: Du solltest Dich nicht direkt durch Deine Beiträge als kompletter Feind der Rechtschreibung outen. Zwar wird beim Chatten häufig auf die Groß- und Kleinschreibung verzichtet – trotzdem sollten Deine Sätze grammatikalisch einigermaßen korrekt sein. Eine Faustregel lautet hierbei: Lies Dir das Geschriebene einfach nochmal durch. Dann fallen Dir die einen oder anderen Tippfehler auf, bevor Deine Nachricht rausgeht. Unmengen an Tippfehlern und falsche Autokorrekturen werden von den anderen Gesprächsteilnehmer häufig als Inkompetenz oder Faulheit interpretiert und die Empfänger können in manchen Fällen nur raten, was Du gemeint haben könntest.
Noch ein Tipp: Das Schreiben in GROSSBUCHSTABEN wird immer noch als Schreien interpretiert und die Verwendung mehrerer Satzzeichen hintereinander wie „???????” deutet schnell auf eine gewisse Genervtheit Deinerseits hin. Andere könnten sich hierdurch provoziert oder angegriffen fühlen.
Regel #4: Vertrauliches gehört nicht in den Gruppenchat
Je nach Gruppengröße leidet schnell der Überblick, wer sich alles in der Gruppe befindet und wer nicht. Davon abgesehen gibt es sicher Themen, die nicht jeder innerhalb der Gruppe besprochen haben möchte. Bevor Du Dich also über peinliche Erlebnisse auslässt oder Fotos vom letzten gemeinsamen Abend in die Gruppe postest solltest Du sicherstellen, dass es allen Teilnehmern recht ist, dass hierüber berichtet wird. Hier hilft eventuell vorab eine persönliche Nachricht an einzelne Betroffene.
Video: YouTube / Joyce
Regel #5: Achte auf rechtliche Aspekte bei Deinen Beiträgen
Selbst wenn Du Dich in einer geschlossenen Gruppe befindest, solltest Du mit urheberrechtlich geschütztem Material nicht allzu bedenkenlos umgehen. In einer geschlossenen Gruppe mag das weniger dramatisch sein als beispielsweise in Bezug auf die Statusmeldungen und Profilbilder, die alle Deine Kontakte sehen können. Die Frage nach dem Urheberrecht Deines verwendeten Materials ist aber vom Grundsatz her in WhatsApp nie völlig unerheblich.
Außerdem wichtig: Verwende Klarnamen in WhatsApp
Gerade in WhatsApp-Gruppen kommt es häufig vor, dass nicht alle Teilnehmer in Deiner Kontaktliste sind. Diese werden dann mit ihrer Rufnummer und ihrem WhatsApp-Nickname angezeigt. Sei so höflich und verrate den übrigen Teilnehmern zumindest Deinen Vornamen, sodass sie Dich gegebenenfalls direkt ansprechen können. Spätestens bei einem Treffen im realen Leben können Nicknames wie „fj89” oder „sagichnich” für Verwirrung und Aufklärungsbedarf sorgen.
Vom Umgang mit Emoticons, GIPHY und Co.
Bezüglich Emoticons und GIPHY-Bildern wiederum gilt: Weniger ist mehr. Um Emotionen auszudrücken, hast Du inzwischen Hunderte von kleinen Emoticons zur Auswahl. Beschränke Dich dennoch einfach aus Gründen der Übersichtlichkeit auf maximal drei Emoticons derselben Sorte. Lange Nachrichten, die in der Mehrzahl aus diesen Symbolen bestehen, können schnell anfangen zu nerven und Dich überemotional wirken lassen. Bei Personen, die Du nicht näher kennst, solltest Du wiederum auf allzu überschwängliche Sympathiebekundungen mit Herzchen et cetera verzichten. Dies könnte der betreffenden Person zumindest vor allen anderen peinlich sein.
Zu guter Letzt: Vermeide Sprachnachrichten in Gruppen
So praktisch sie auch sind: Ein wesentlicher Nachteil von Sprachnachrichten besteht darin, dass sie im Chat lediglich als gerade Linie mit Abspielknopf dargestellt werden. Zum Einen könnten die übrigen Gruppenteilnehmer glauben, dass Du zu faul bist, Deine Aussage einzutippen. Andererseits gehen wichtige Informationen, die alle betreffen, so garantiert unter. Schließlich kannst Du in WhatsApp später nicht nach dem Inhalt von Sprachnachrichten suchen. Und wer auf der Arbeit oder in einer geselligen Runde sitzt, wird Deine Sprachnachricht vermutlich nicht sofort abhören, was dazu führt, dass sie später ebenfalls untergeht.
Video: YouTube / Alibaba Jackson
Zusammenfassung
- In WhatsApp-Gruppen können sich nach aktuellem Stand bis zu 256 Teilnehmer befinden.
- Schon in den Anfängen des Internets wurden Verhaltensregeln für die virtuelle Kommunikation aufgestellt, die größtenteils noch heute sinnvoll sind.
- Bleibe grundsätzlich höflich und bedenke, dass am anderen Ende der Leitung Menschen sitzen.
- Fasse Dich möglichst kurz und vermeide Autokorrektur- und allzu auffällige Rechtschreibfehler.
- Mit einem Klarnamen als WhatsApp-Nickname hilfst Du anderen bei der Zuordnung der Texte, wenn diese Dich nicht in Ihrem Adressbuch gespeichert haben.
- Sprachnachrichten solltest Du in Gruppen prinzipiell vermeiden, da diese später inhaltlich nicht mehr auffindbar sind und in bestimmten Situationen gar nicht abgehört werden können.
Welchen Umfang hat Deine größte WhatsApp-Gruppe? Halten sich in Deinen Gruppen alle an diese Spielregeln oder gibt es überall diese eine Person, die ständig unangenehm auffällt? Verrate uns gern Deine Erfahrungen mit Hilfe der Kommentarfunktion.