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Smartphones gegen Armut: Digitale Hilfe für Menschen in Not
Computer, Internet und Smartphones sollen im Kampf gegen Armut helfen. Menschen aus ärmeren Ländern bekommen Zugang zu lebenswichtigen Informationen, die die soziale Entwicklung vorantreiben. Zahlreiche Apps machen es Menschen auf der ganzen Welt außerdem möglich, Hilfsbedürftigen anhand von Geld- und Zeitspenden einfach und mobil Unterstützung zu bieten. Kann der Kampf gegen die Armut also auch digital stattfinden?
Mit Technik gegen den globalen Hunger?
„Wusstest Du, dass es 20-mal mehr Smartphone-Nutzer als hungernde Kinder gibt?“ Mit diesem Fakt versuchen die Hersteller der App ShareTheMeal zum Kampf gegen den Hunger per Smartphone aufzurufen. Das Prinzip ist einfach: Die App herunterladen und mit dem Button „Mahlzeit teilen“ Geld spenden, das dann hungernden Kindern zugute kommt. Mit jeder Spende von 40 Cent kann das World Food Programme einen ganzen Tag lang ein Kind ernähren. Die gemeinnützige Initiative des UNO Welternährungsprogramms startet offiziell am 30. Juni 2015. Aktuell befindet sich die App noch in der Testphase – falls Du spenden willst, kannst Du sie aber jetzt schon downloaden und Deine Mahlzeit teilen.
Mit jedem Schritt etwas Gutes tun
Dass Laufen gut tut, ist nichts Neues. Aber was, wenn Dein Lauf auch anderen Gutes tut? Wenn Du mit jedem Schritt nicht nur Dich vorantreibst, sondern auch ein gemeinnütziges Projekt? CharityMiles ist eine App für iOS und Android-Geräte und sponsert jedem Besitzer seinen Lauf mit 0,25 Dollar oder seine Fahrradtour mit 0,1 Dollar. Die App will Sport zu einer gemeinnützigen Aktivität machen und dabei die Trainings-Gewohnheiten der Smartphone-Besitzer ausnutzen. So kann jeder seine Joggingrunde oder seine Fahrradtour zu einem Spendenlauf machen, ohne dabei selbst zahlen zu müssen. Moving Twice läuft nach einem ähnlichen Prinzip: Hier ist jeder Kilometer 10 Cent wert.
Konsum einschränken und Erspartes spenden
Im Alltag auf kleine Dinge wie den Latte Macchiato im Café verzichten – lieber den Kaffee selbst kochen und das gesparte Geld spenden. Das ist die Idee hinter I Can Go Without oder Instead für das iPhone. Die Spenden konsumbewusster App-Nutzer setzen die Hersteller in sauberes Trinkwasser um. Das Prinzip der Mikro-Spenden beruht darauf, dass möglichst viele Menschen sich beteiligen. Eine Idee der Hersteller ist zum Beispiel, mit Freunden einen Kochabend zu starten, statt essen zu gehen, und das gesparte Geld zu spenden.
Betterplace: Der digitale Marktplatz für soziales Engagement
Betterplace mobile ist eine App, die mobil mit ein paar Klicks soziales Engagement möglich macht – über Geld- oder Zeitspenden. Sie zeigt über 12.000 Projekte an, für die Du Dich mit Deiner Zeit engagieren kannst, und knapp 7.000 Projekte, die eine Geldspende benötigen. Die App ist kostenlos und leitet – nach eigenen Angaben – auch 100% Deiner Spende weiter.
„Deine Stimme gegen Armut“
Die Initiative „Deine Stimme gegen Armut“ startet ein Projekt der anderen Art, um die Armutsbekämpfung zu unterstützen. Aus einer Vorauswahl von neun Projekten junger Menschen aus Deutschland, Asien, Afrika und Lateinamerika sollen per Facebook-App die kreativsten Ideen zur Armutsbekämpfung ausgewählt werden. Die Gewinnermotive des Votings werden auf Postkarten gedruckt und in ganz Deutschland verbreitet. Die Idee dahinter ist, das Projekt bekannter zu machen und mehr Menschen zur Teilnahme zu bewegen.
Das Smartphone ist sicher keine Lösung , um die Armut in Entwicklungsländern komplett zu stoppen, aber es bietet eine Möglichkeit, unkompliziert kleine Beiträge zu leisten. Heute läuft doch fast alles über das Smartphone – warum also nicht auch der Kampf gegen Armut?