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Signal vs. Telegram: Welcher Messenger lohnt sich?
Es gibt mehr als nur WhatsApp: Signal und Telegram verzeichnen steigende Nutzerzahlen. Aber was haben die beiden Messenger eigentlich drauf? Das findest Du in unserem hiesigen Vergleich heraus.
Du suchst nach einer Alternative für WhatsApp? Da bist Du nicht der Einzige: Der aus Russland stammende Dienst Telegram hatte nach eigenen Angaben im Januar 2021 500 Millionen Nutzer weltweit, etwa 100 Millionen mehr als vor knapp einem Jahr. Der US-Konkurrent Signal verzeichnet aktuell mehr als 50 Millionen Android-Nutzer und konnte damit seine Downloads innerhalb kürzester Zeit verfünffachen. Signal vs. Telegram: Welche App ist besser? Was können die Messenger? Und was sind ihre Vor- und Nachteile? Das erfährst Du in unserem Vergleich.
Signal: Mehr Sicherheit als bei der Konkurrenz
Funktionsumfang: Signal bietet alle üblichen Messenger-Funktionen. Du kannst also Text- und Sprachnachrichten versenden sowie Audio- und Videoanrufe machen. Das klappt auch in Gruppenchats von bis zu acht Personen. Zudem kannst du Dokumente, Fotos und Videos verschicken.
Datenspeicherung: Signal gilt als sicherer Messenger und die Anwendung entspricht der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Nachrichten und Dateien werden nach einer bestimmten Zeit gelöscht. Allerdings genehmigt sich Signal Zugriff auf die auf Deinem Smartphone gespeicherten Kontakte. Die Kontakte speichert Signal aber lediglich in der App, sie landen also nicht auf den Servern des Betreibers.
It’s International #DataPrivacyDay! We wanted to launch a global marketing campaign to talk about data privacy — but like every other day, we don’t monetize personal data. So here it is. It’s this billboard. The cheapest billboard in the USA. It’s in Albuquerque. #WeKnowNothing pic.twitter.com/Kc8W3B8wyx
— Signal (@signalapp) January 28, 2021
Verschlüsselung und Sicherheit: Die gesamte Kommunikation ist Ende-zu-Ende verschlüsselt. Das bedeutet: Nur Sender und Empfänger können jeweils die ausgetauschten Daten sehen, hören oder lesen. Telefonate per Signal etwa sollten damit abhörsicher sein. Und: Der Quellcode der Anwendung ist Open Source. Der Code ist also öffentlich zugänglich und lässt sich bei Bedarf ändern, etwaige Sicherheitslücken werden in der Regel schnell enttarnt und geschlossen.
Voraussetzungen: Willst Du Signal nutzen, muss Du die Telefonnummer eines SMS-fähigen Handys angeben. Um Dich bei Signal anzumelden, musst Du Dich per SMS verifizieren.
Verfügbarkeit: Signal gibt es als kostenlose App für Android- und für iOS-Geräte sowie als Desktop-Version für Windows.
Telegram: Mehr Funktionen als Signal, aber nicht unbedingt sicherer
Funktionsumfang: Telegram kann auf den ersten Blick weitaus mehr als einige seiner Konkurrenten – aber längst nicht alles. Die üblichen Messenger-Funktionen wie Audioanrufe, Sprachnachrichten, Textnachrichten sind natürlich an Bord. Zudem lassen sich Videonachrichten verschicken. Auch Videotelefonie ist möglich. Zudem kannst Du bis zu 1,5-Gigabyte-große Datenpakete, also etwa Dokumente, Bilder und Videos, an Deine Kontakte verschicken. Und Du kannst mit bis zu 1000 Kontakten in einer Gruppe chatten. Außerdem lassen sich Gruppen mit bis zu 200.000 Mitgliedern erstellen.
Datenspeicherung: Telegram wirbt damit, dass Kunden alle Nachrichten und Dateien gleichzeitig auf verschiedenen Geräten nutzen können – ohne Speicherplatz zu verbrauchen. Dazu speichert Telegram alle hochgeladenen Dateien in einer Cloud. Damit landet alles, was Du verschickst, auf den Servern des Betreibers. Die Daten sollen allerdings nach einer bestimmten Zeit automatisch gelöscht werden.
Android and iOS users can now move chats from apps like WhatsApp to Telegram. https://t.co/PediepRhyt
— Telegram Messenger (@telegram) January 28, 2021
Verschlüsselung und Sicherheit: Auch Telegram nutzt eine Verschlüsselungstechnik für seinen Dienst. Allerdings handelt es sich dabei lediglich um eine sogenannte Client-Server/Server-Client-Verschlüsselung. Das bedeutet: Der Datentransport ist vergleichsweise sicher. Aber sobald Deine Daten auf den Telegram-Servern landen, sind sie lesbar für alle, die Zugriff auf diese Server haben, – ob Behörden oder Werbenetzwerke. Telegram bietet allerdings auch sogenannte Geheim-Chats an. Die werden Ende-zu-Ende-verschlüsselt, müssen aber extra aktiviert werden und lassen sich nicht für Gruppenchats nutzen.
Voraussetzungen: Auch bei der Telegram-Anmeldung läuft nichts ohne Deine Telefonnummer. Das kann Deine Mobilfunknummer sein oder eine Festnetznummer. Zudem ist die Angabe eines Vornamens notwendig.
Verfügbarkeit: Telegram gibt es als App für Android- und für iOS-Geräte, in einer Browser-Version sowie als Desktop-Version für Windows.
Signal vs. Telegram: Welcher Messenger gewinnt den Vergleich?
Welcher Messenger besser geeignet ist, hängt von Deinen persönlichen Präferenzen ab. Ist Dir Datenschutz besonders wichtig, solltest Du eher die Finger von Telegram lassen. Der Messenger bietet standardmäßig keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung Deiner Chats oder Nachrichten. Deine Daten landen auf den Servern des Betreibers, wo sie mitgelesen oder ausgewertet werden können. Ein Test von Heise Security zeigte, dass sogar Tastatureingaben gespeichert werden. Wer die Telegram-Server betreibt und wer darauf Zugriff hat, ist unbekannt.
Kannst Du damit leben, bietet Dir Telegram aber einige interessante Funktionen, die Signal nicht hat. Der Anbieter ist cloud-basiert und ermöglicht etwa die geräteübergreifende Nutzung und das Verschicken großer Datenpakete – ohne den Speicher Deines Smartphones zu belasten sowie . Außerdem sind Chats mit bis zu 1000 Kontakten möglich.
Mit Signal kannst Du dagegen sicherer chatten und telefonieren, denn der Dienst nutzt wie WhatsApp die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Er basiert auf einer Open-Source-Software, lässt sich also von jedermann checken. Mögliche Sicherheitslücken bleiben also nicht lange unentdeckt. Signal bietet Dir zudem alle üblichen Messenger-Funktionen. Mehr als acht Teilnehmer pro Gruppenchat sind allerdings nicht drin.
Signal vs. Telegram: Welchen Messenger nutzt Du, und wie sehr bist Du damit zufrieden? Teile uns Deine Erfahrungen in einem Kommentar mit.
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