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Clubhouse: Woher kommt der Hype um die neue Social-Media-App?
Braucht die Welt noch eine weitere Social-Media-App? Offensichtlich ja, wenn man dem Hype um die neue App namens Clubhouse glauben darf. Das soziale Netzwerk aus San Francisco weckt mit einem andersartigen Konzept das Interesse der breiten Öffentlichkeit. Woher der Hype kommt, wer bereits im Clubhouse mitmischt und was Du zum Datenschutz-Konzept der App wissen musst, erfährst Du hier.
Wenn sich Show-Größen wie Rapper Drake, Model Paris Hilton und Moderatorin Oprah Winfrey auf einer Social-Media-Plattform anmelden, die noch in der Beta-Phase ihrer Entwicklung steckt, überzeugt das Konzept zu offenbar. So wie bei der Clubhouse-App. Im Silicon Valley ist das neue Netzwerk seit März 2020 bei UnternehmerInnen, GründerInnen und InvestorInnen ein Renner. Dass die Social-App bislang nur für iOS-NutzerInnen verfügbar ist, tut dem Erfolg keinen Abbruch. Jetzt steigen auch in Deutschland die Nutzerzahlen rasant.
Clubhouse: Was steckt hinter der neuen Trend-App?
Clubhouse ist eine reine Audio-App und lässt sich am besten als Mischung aus Radio-Talkshow und Twitter-Diskussion beschreiben. NutzerInnen können in virtuellen Räumen, sogenannten Clubs, live miteinander diskutieren und sich über verschiedene Themen austauschen. Moderiert werden die Gespräche von einzelnen NutzerInnen der App. Übliche Social-Media-Funktionen wie Kommentare oder Likes suchst Du vergeblich. Jedes Clubhouse-Mitglied kann eigene öffentliche oder geschlossene Räume eröffnen und zu bestimmten Themen beitreten. Letzteres ähnelt der Gruppenfunktion bei Facebook, findet aber ausschließlich auf Audio-Basis statt.
Wie funktioniert die Clubhouse-App?
Wer die App nutzen möchte, muss bislang zwei wesentliche Voraussetzungen erfüllen. Zum einen brauchst Du ein iPhone, da die App bislang ausschließlich im Apple-App-Store verfügbar ist. Zum anderen musst Du direkt von einer Person, die die App bereits nutzt, ins Clubhouse eingeladen werden. Dieser „Invite“ funktioniert über Deine Telefonnummer. Aktive Mitglieder dürfen allerdings nur eine begrenzte Anzahl neuer Kontakte hinzufügen. Diese künstliche Verknappung macht den exklusiven und elitären Reiz der App aus. Das Handelsblatt berichtete, dass Einladungen bei Ebay-Kleinanzeigen teilweise für 50 Euro gehandelt wurden. Wer im Clubhouse besonders aktiv ist, kann sich zusätzliche Invites verdienen.
Die beiden Gründer Paul Davison und Rohan Seth haben in einem offiziellen Statement angekündigt, dass die Clubhouse-App nach Abschluss der Beta-Phase ohne Einladung nutzbar sein könnte. Wann es soweit ist, verraten sie aber nicht – passend zur geheimnisumwobenen Gesamtstrategie.
Clubhouse in Deutschland: Exklusive Kreise mit exklusiven Themen
In deutschsprachigen Räumen versammeln sich aktuell vor allem Vertreter der deutschen Start-up-Szene sowie Prominente aus Politik, Sport und Entertainment. FDP-Chef Christian Lindner und Digital-Staatsministerin Dorothee Bär sollen sich ebenso im Clubhouse registriert haben wie die Fußball-Profis André Schürrle und Mario Götze sowie TV-Moderator Joko Winterscheidt. Für großes Interesse sorgte zum Beispiel der „VC-Talk – Insights in die europäische VC-Szene“ zum Thema Venture Capital, dem laut Handelsblatt zwischenzeitlich rund 700 NutzerInnen zuhörten.
Kritik an Clubhouse: Zugriff auf Kontakte und Talk-Mitschnitte
Wie so oft zum Start einer neuen App bemängeln einige Kritiker und Medien bei Clubhouse den Umgang mit dem Datenschutz. Nach der Registrierung werden NutzerInnen aufgefordert, der App Zugriff auf das Adressbuch mit allen Kontaktdaten zu gewähren. Wer nicht zustimmt, kann keine Einladungen verschicken und damit eine Kernfunktion der App nicht nutzen. Außerdem behalten sich die Macher in den Datenschutzrichtlinien vor, Gespräche mitzuschneiden und für einen gewissen Zeitraum zu speichern. Wie T3n berichtet, ist diese Maßnahme allerdings eine Reaktion auf anfängliche Beschwerden, dass problematische Inhalte in den Talkrunden nicht gemeldet werden konnten. Die Mitschnitte sollen der Qualitätskontrolle dienen und dabei helfen, gegen Missstände wie Belästigung, Beleidigungen oder Diskriminierung vorgehen zu können.