Gesundheit & Ernährung
Choco App: Dieser AR-Bär beruhigt Kinder bei MRT-Untersuchungen
Im kalifornischen Orange County beruhigt AR-Bär Choco junge Patient:innen, denen eine Magnetresonanztomografie (MRT) bevorsteht. Der niedliche Begleiter verwandelt den Aufenthalt im Children’s Hospital of Orange County (CHOC) zu einem spielerischen und informativen Erlebnis. Wie das mit Hilfe von Augmented Reality (AR) gelingt, liest Du hier!
Vom Betreten des Eingangsbereichs bis zum fertigen MRT-Scan begleitet Choco die Kinder im Rahmen des Pilotprojekts. Was es dabei alles zu entdecken gibt und wie das virtuelle Maskottchen Ängste nimmt, zeigen wir Dir jetzt.
MRT mit Choco: Entwickelt für Kinder und Eltern
Du liegst in einer engen Röhre, um Dich herum Klopfgeräusche so laut wie eine Bohrmaschine und Du musst bis zu zwei Stunden ganz still liegen bleiben. Eine MRT wirkt nicht nur auf viele Kinder einschüchternd, sondern kostet auch Erwachsene oft einiges an Überwindung. Der Eingriff selbst ist aber nicht-invasiv. Die riesigen und womöglich bedrohlich wirkenden MRT-Geräte nehmen Bilder von Organen, Gewebe und dem Knochensystem auf, damit das ärztliche Fachpersonal später besser diagnostizieren kann.
Um Kinder und Eltern vorab noch besser über den Eingriff zu informieren, hat das Team des Sharon Disney Lund Medical Intelligence and Innovation Institute (MI3) am CHOC gemeinsam mit Eon Reality, einem Entwicklungsstudio für Augmented- und Virtual Reality, die AR-App „MRI with Choco“ entwickelt. Darin verrät der AR-Bär Choco zum Beispiel, welche Aufgaben die einzelnen Mitarbeitenden der Klinik haben, warum Patient:innen kein Metall mit in die Röhre nehmen dürfen und durchläuft als Vorbild sogar selbst eine MRT.
Ein Tag am Strand: Spielerische Ablenkung im Wartebereich
Los geht es direkt nach dem Betreten des Eingangsbereichs. Dort bekommen Kinder ein iPad ausgehändigt, auf dem die AR-App MRI with Choco läuft. Lucy, eine ehemalige Patientin des CHOC, begrüßt die jungen Neuankömmlinge und stellt gleich ihren Freund Choco vor. Wie in „Pokémon GO“ ist der niedliche AR-Bär im Raum zu sehen. Wie viele Chocos verstecken sich eigentlich in der Lobby des CHOC? Schon startet das Mini-Suchspiel und im Handumdrehen wird die langweilige Krankenhaus-Lobby ein interessanter Ort, an dem es viel zu entdecken gibt. Zum Beispiel befindet sich an der Wand ein Bild von einem Wal, der virtuell lebendig wird und durch den Raum schwimmt, sobald die iPad-Kamera auf ihn zeigt.
Begleitete MRT-Vorbereitung mit Choco
Wenn es Zeit ist, die Lobby in Richtung Vorbereitungsraum zu verlassen, bittet Lucy das Kind, die iPad-Kamera auf ein Möwenbild an der Wand zu richten. Schon zeigen Chocos Bären-Fußspuren den Weg und der Babywal schwimmt den Weg virtuell ebenfalls mit. Dort angekommen, zeigt Choco schon einmal die Kleidung, in die das Kind für die MRT schlüpfen wird. Anschließend geht es um Metallgegenstände. Nicht nur das Kind muss vorab alles aus Metall abgeben, sondern virtuell auch Choco. Dafür kann das iPad als Metalldetektor genutzt werden. Dabei kommt heraus, das Choco tatsächlich noch einen Gegenstand aus Metall mit sich trägt. Er zückt eine ganze Küchenspüle − Doppel-Spülbecken mit Wasserhahn − und gibt sie ab.
Damit die MRT-Geräte weniger einschüchternd wirken, sind sie auf dem iPad in einer Sandburg eingerahmt und der Eingang in die Röhre von einem riesigen rosafarbenen Donut umringt. Nach der MRT wartet Choco schon, um den Erfolg mit den Patient:innen zu feiern.
Ashley McGee, Spezialistin in der Radiologie am CHOC, freut sich über den Erfolg der AR-App: „Oft kann der Besuch in der Radiologie eine der überwältigendsten Erfahrungen für Patient:innen und ihre Familien sein“, sagt Ashley.
„Diese App wird dazu beitragen, Stress und Angst abzubauen, positive Bewältigungsfähigkeiten zu fördern und die Umgebung zu normalisieren.“
Die kleine Ruby ist begeistert von Choco
Die sechsjährige Ruby Yoo ist laut Ihrem Vater Jeff, der als Direktor für Partnerschaften, Insights und Events am CHOC arbeitet, begeistert von AR-Bär Choco. Ruby musste schon mehrere MRT-Scans über sich ergehen lassen, denn bei ihr wurde im Alter von zwei Jahren ein Neuroblastom diagnostiziert. „Es kann eine Tortur sein, sie auf eine MRT vorzubereiten“, sagt Jeff. Obwohl sie seit vier Jahren krebsfrei ist, stehen noch MRT-Scans auf ihrem Behandlungsplan. Vor ihrem Termin sei Ruby noch besorgt gewesen, doch mit der neue AR-App habe sie sich geöffnet und sei aufgeregt gewesen, besonders bei der Suche nach Choco.
Wie findest Du die Idee, Kindern und Eltern die Ängste mit dem AR-Bär zu nehmen? Hinterlasse uns Deine Meinung in den Kommentaren.