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Apple Maps vs. Google Maps: Welche Navi-App lohnt sich fürs iPhone?
Kaum jemand braucht noch ein Navi-Gerät – Smartphone-Apps navigieren inzwischen mindestens genauso zuverlässig ans Ziel. Aber wer lotst Dich auf dem iPhone besser: Google Maps oder Apple Karten?
Warum noch ein Navi für mehrere Hundert Euro kaufen, wenn die erforderliche Technik schon im Smartphone steckt? Schließlich haben Handys alles, was auch ein Navi bietet: einen großen Bildschirm, einen GPS-Empfänger für die Satellitennavigation und einen Lautsprecher für die Sprachausgabe. Darüber hinaus gibt es kostenlose Navi-Apps wie Google Maps oder Apple Karten. Doch in welchen wichtigen Punkten unterscheiden sich die Apps? Und welche ist am besten für das iPhone geeignet?
Google Maps vs. Apple Karten: Das Duell
„Karten“ ist auf jedem iPhone ab Werk vorinstalliert, „Maps“ gibt es gratis über den App Store. Beide Apps sind kostenlos und arbeiten so gut, dass sie mobile Navigationsgeräte im Prinzip überflüssig machen.
Die Anwendungen sind im Laufe der Zeit außerdem immer besser geworden und haben dazugelernt: Funktionen wie Echtzeit-Verkehrsinfos, Fahrspurassistent und gesprochene Straßennamen sind inzwischen Standard. Zudem entwickeln sie sich immer mehr zu echten Reiseführern. Es gibt beispielsweise Tipps zu Restaurants, Shopping-Möglichkeiten und Sehenswürdigkeiten.
Bedienung und Darstellung sind in beiden Apps leicht unterschiedlich. Hier ist es Geschmackssache, was Dir besser gefällt. Beim Funktionsumfang gibt es aber zum Teil deutliche Unterschiede.
Karten herunterladen
Bei Google Maps gibt es die Möglichkeit, ausgewählte Karten auf dem Smartphone zu speichern, um sie auch offline verwenden zu können. Das kann zum Beispiel im Urlaub praktisch sein, wenn Du im Ausland nicht so viel Datenvolumen verbrauchen willst.
Apple bietet den Download von Karten erst und ausschließlich ab iOS 17 an. Damit steht die Funktion zwar grundsätzlich ebenfalls zur Verfügung, aber eben nicht für alle iPhone-Nutzer:innen. Besitzt Du ein älteres Modell, auf dem iOS 16 oder älter installiert ist, kommst Du nicht in den Genuss der neuen Funktion.
So geht’s in Google Maps:
- Tippe oben rechts in der App auf Dein Profilbild und dann auf „Offlinekarten”.
- Wähle eine vorgeschlagene Karte aus oder erstelle über „Eigene Karte auswählen” eine neue.
- Markiere einen Kartenausschnitt und tippe auf „Herunterladen”. Maps speichert die Karte ein Jahr lang.
So geht’s in Apple Karten:
- Stell sicher, dass auf Deinem iPhone iOS 17 installiert ist und öffne die Apple-Karten-App.
- Tippe auf Dein Profilbild und dann auf „Offline-Karten” und schließlich auf „Neue Karte laden”.
- Wähle das gewünschte Gebiet aus und passe die Ausschnittgröße an. Tippe nun auf „Laden”.
Die heruntergeladene Karte wird in der Liste „Heruntergeladen” angezeigt.
Verkehrsinfos und Stauumfahrung
Wie gut Navi-Apps wirklich arbeiten, zeigt sich bei dichtem Verkehr und aufkommenden Staus. Google Maps und Apple Karten erhalten Stauinfos per Mobilfunk und sind damit wesentlich schneller auf dem neuesten Stand als normale Navi-Geräte, die oft die langsamere TMC-Technik nutzen. Aber es gibt feine Unterschiede:
Apple Karten: Die auf iPhones vorinstallierte Karten-App von Apple bietet ein gut funktionierendes Verkehrsinformationssystem, das nicht nur auf großen Straßen und in Ballungsräumen gut um Staus herumführt, sondern inzwischen nahezu überall. Wie das geht? Apple wertet nicht nur die Bewegungsdaten aller iPhone-Besitzer aus, sondern lässt zusätzlich die TomTom-Traffic-Verkehrslagedaten mit einfließen. Die Daten für „TomTom Traffic Live“ stammen aus verschiedenen Quellen, etwa von TomTom-Navigationsgeräten und -Apps, Straßensensoren sowie offiziellen Staumeldungen der Polizei.
Google Maps: Die App von Google bietet ein noch genaueres Bild der Verkehrslage. Denn das dahinterstehende System greift auf die Standortdaten anderer Android-Smartphones zurück. Dadurch erhält Google eine riesige Menge an Daten, aus denen sich ein sehr realitätsnahes Echtzeit-Bild der Verkehrslage ergibt – mit fließendem, zähfließendem und sich stauendem Verkehr.
- Punkt für Google
Blitzer und Geschwindigkeitswarnungen
Hinweise auf die erlaubte Höchstgeschwindigkeit sowie Radarkontrollen und Blitzer bieten hierzulande weder Google Maps noch Apple Karten. Es scheint zudem unwahrscheinlich, dass solche Funktionen in naher Zukunft kommen.
- Unentschieden
Wegbeschreibungen für Radfahrer
Navigationshilfen für Fußgänger, Autofahrer und für ÖPNV-Verbindungen sind heutzutage Standard in Navi-Apps. Wie sieht es mit dem Fahrradfahren aus?
Google Maps bietet auch für Radfahrer spezielle Routen an. Die sind zwar nicht so ausgefeilt wie bei spezialisierten Apps wie Bikemap, aber besser als reine Auto-Routen. Apple hat inzwischen ebenfalls Wegbeschreibungen für Radfahrer ins Programm aufgenommen – und zwar deutschlandweit.
- Unentschieden
Navigation für Fußgänger
Wer als Fußgänger mit dem Smartphone navigieren will, hat es oft schwer: Aufgrund der niedrigen Geschwindigkeit ist es alles andere als einfach. Um nicht mehr in die falsche Richtung zu gehen, hat Google Maps die Funktion „Live View“ integriert. Damit zeigt die App Dir Richtungspfeile an, die die Orientierung erleichtern. Apple Karten bietet eine ähnliche Funktion, allerdings zum Beispiel noch nicht für alle deutschen Städte.
- Punkt für Google
Nahverkehrs-Infos
Google Maps bietet je nach Stadt oder Region unterschiedlich umfangreiche Informationen zu ÖPNV-Verbindungen. Zwar hält auch Apple Karten Information zu Bahnen und Bussen bereit, allerdings noch nicht in allen Regionen.
- Punkt für Google
Siri-Integration
Auf dem iPhone lässt sich die hauseigene Sprachassistenz Siri nur in Kombination mit Apple Karten verwenden. Das funktioniert hervorragend: Einfach Siri starten und einen Befehl wie „Siri, navigiere zur nächsten Tankstelle“ geben, Route auswählen und los geht’s. Mit Google Maps funktioniert das nicht.
- Punkt für Apple
Datenschutz
Google verdient mit dem Verkauf von Daten eine Menge Geld. Deshalb brauchst Du für die Nutzung der meisten Google-Apps ein Google-Konto. Google Maps ist zwar auch ohne Google-Konto nutzbar, aber nur eingeschränkt.
Für iPhone und iPad brauchst Du zwar eine Apple-ID, doch Apples Geschäftsmodell basiert nicht auf Datenhandel, sondern auf dem Verkauf von Geräten und Diensten. Zwar fragt auch Apple Deinen Aufenthaltsort ab und analysiert diese Informationen. Laut Apple verbleiben diese Daten aber auf Deinem Gerät und werden nicht an Dritte weiterverkauft.
- Punkt für Apple
Fazit
Beide Kartendienste leisten in den Grundfunktionen gute Arbeit. Doch bei den zusätzlichen Features hat Google Maps die Nase vorn. Die Navi-App von Google bietet schon länger Offlinekarten (Apple erst seit iOS 17), bessere Infos für den Nahverkehr und für Radfahrer sowie noch genauere Stau-Informationen.
Als iPhone-Nutzer:in und Autofahrer:in kannst Du dennoch getrost Apple die Navigation anvertrauen. Für Apple Karten sprechen außerdem die Siri-Integration und der bessere Datenschutz. Tipp: Am besten beide Apps installieren und je nach Bedarf verwenden.